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Günstige Zeiten zur Baufinanzierung mit Forwarddarlehen

Die Zinsen für Baufinanzierungen sind in den letzten 14 Tagen weiter gestiegen und eine Chance auf Rückkehr zum Zinstief der vergangenen Jahre besteht real betrachtet nicht. Im Moment bewegen sich die Zinsen für Baugeld oberhalb des ehemaligen Tiefs auf moderatem Niveau.

Deshalb kann es für bauwillige Personen sinnvoll sein, sich bezüglich der Baufinanzierung näher mit einem Forward-Darlehen zu beschäftigen, denn: ein Forwarddarlehen ist eine Zinsspekulation, die von steigenden Zinsen ausgeht.

Wer bereits eine Immobilie zum Um-, Aus- oder Neubau erworben hat, hat in der Regel eine Baufinanzierung oder eine andere Finanzierungsmöglichkeit in Anspruch genommen, denn das Eigenkapital ist selten so hoch, als dass es zur Komplettfinanzierung gereicht hätte.

Da die Zinsbindungsfristen für Baukredite zwar festgeschrieben sind, aber nicht unendlich andauern, kann es sein, dass diese bald ablaufen.

In diesem Fall sollte man sich über eine Anschlussfinanzierung mit einem Forward-Darlehen informieren, denn in Zeiten, wo die Zinsen für Baugeld - wie im Moment - noch im mittleren Bereich liegen, kann man mit einem Forwarddarlehen längerfristig profitieren, und verhindert, dass nach Ablauf der Frist höhere Zinsen in Kauf genommen werden müssen.

Forward-Darlehen sind Annuitätendarlehen im klassischen Sinn, die um einige Sondervereinbarungen erweitert sind. Zur Umgehung einer weiteren Zinssteigerung kann man zum jetzigen Zeitpunkt bereits einen Forward-Darlehensvertrag mit fest vereinbartem Zinssatz abschließen.

Damit sichert man sich die derzeit günstigen Zinsen für ein zukünftiges Darlehen bis zu 20 Jahre lang, denn Forward-Darlehen werden jetzt von 5 bis zu 20 Jahren Zinsfestschreibungszeit vergeben. Das Forwarddarlehen löst das alte Darlehen ab, sobald dessen Frist abgelaufen ist. Die neue Darlehenssumme beträgt soviel wie die Restschuld des Darlehens, das in Kürze abläuft. Dessen Restlaufzeit darf zwischen 12 und maximal 60 Monate betragen.

Für jeden Monat, für den die Zinsen sozusagen reserviert werden, wird vom neuen Kreditgeber ein Zinsaufschlag verlangt. Je länger also die Wartezeit andauert, desto höher wird der Zinsaufschlag ausfallen.

Der Aufschlag ist bei den Banken unterschiedlich hoch, jedoch ist der Zinssatz unter Berücksichtigung des Zinsaufschlages vergleichsweise außerordentlich günstig und daher ist diese Finanzierungsform sehr attraktiv. Bereitstellungszinsen fallen bei dieser Baufinanzierungsform nicht an. Der Aufschlag kann deshalb unbedenklich in Kauf genommen werden, da Forward-Darlehen zusätzlich einen sehr großen Vorteil bieten - eine Planungssicherheit für eventuell weitere zwanzig Jahre!

Sie verringern somit ein Zinsrisiko beträchtlich - denn wer kann wissen, wo die Zinsen in der weiteren Zukunft stehen werden? Durch den Abschluss eines Forward-Darlehens kann erreicht werden, dass aufgrund des derzeit günstigen Zinssatzes bei gleichem monatlichem Aufwand ein höherer Tilgungssatz möglich wird und dadurch das Baugeld schneller zurückgezahlt wird. Alternativ lassen sich bei gleicher Gesamtlaufzeit in Zukunft die monatlichen Raten reduzieren.

Forwarddarlehen sind ausschließlich bei durch Grundschulden gesicherten Krediten möglich. Schließt man heute einen Forward-Vertrag ab und möchte ihn zum Vertragsbeginn dennoch nicht abnehmen (was angesichts der Tatsache, dass die Zinsen zur Baufinanzierung derzeit steigen und nicht sinken, eher unwahrscheinlich ist) muss man mit Entschädigungsforderungen seitens des Kreditgebers rechnen.

Zu den Vorteilen eines Forwarddarlehens gehört auch, dass man für dessen Abschluss keine Zustimmung der bislang finanzierenden Bank benötigt. Diese erfährt in der Regel erst zum Zeitpunkt der Ablösung vom Bankwechsel. Die im Grundbuch bereits eingetragene Grundschuld wird von der neuen Bank einfach übernommen. Die deswegen anfallenden Kosten sind nicht überdimensional.

Teilweise bietet auch die Bank, die den aktuellen Baukredit vergeben hat, zugleich Forward-Darlehen an, die man ebenso nutzen kann. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Zinsaufschlag, den man für ein Forwarddarlehen in Kauf nimmt, günstiger ist, als eine Umschuldung eines laufenden Darlehens zu Zinsen, die sich zukünftig nicht plansicher festschreiben lassen und damit hohe Risiken bergen.

-> aktuelle Zinsen für Forwarddarlehen


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Kommentare

  1. April 19th, 2009 | 11:47

    [...] die Zukunft sichern, wenn der aktuelle Zinspreis gut ist und eine Steigerung zu erwarten wäre. Ein Forward-Darlehen kann als Anschlussfinanzierung alte Hypothekendarlehen [...]

  2. Baufi Vergleich
    Oktober 7th, 2009 | 13:06

    Trotzdem braucht man auch dafür erst einmal Ek, es sei denn man ist Beamter.

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